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Heinz Breloh – Bildhauer

Leben und Werk

Heinz Breloh wurde 1940 in Hilden geboren. Er war der Zweite in der Geschwisterreihe von 5 Brüdern und wuchs in einer bäuerlichen und kath. geprägten Familie auf.

Nach seinem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (1961 – 1963) wechselt er an die Akademie der Bildenden Künste Wien (1964 – 1968) und absolviert dort seinen Meisterschüler bei Fritz Wotruba. Von 1969 bis 1977 arbeitet Heinz Breloh als Kunsterzieher in Hamburg und Köln.

In den 1970er Jahren finden erste Einzel- und Gruppenausstellungen statt. 1971 ist Heinz Breloh Mitbegründer der Zeitschrift Nummer und des Ausstellungsforums Depot in Köln. 1980 geht er mit einem Stipendium der Stadt Köln für ein Jahr an das P.S.1 in New York. 1982 erhält er ein Stipendium des Landes NRW an der Cité des Arts in Paris.

Nach seinen Auslandsaufenthalten arbeitet Heinz Breloh neben seinem künstlerischen Schaffen als Gastprofessor an der Kunstakademie Düsseldorf (1982 – 1983) und im Jahr 1987 an der École des Beaux-Arts in Nîmes. 1989 wird er Preisträger des Deutschen Künstlerbundes. Es folgen zwei Gastdozenturen an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (1993 – 1994) und an der Kunstakademie Münster (1996 – 1998).

2001 verstirbt Heinz Breloh in Köln.

Heinz Breloh war ein international bekannter Künstler. Im Jahr 1977 nimmt er an der Documenta 6 teil. Brelohs Werk ist in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen sowie im öffentlichen Raum vertreten. Nach seinem Tod fand eine umfassende Wanderausstellung “Skulptur als Körperspur“  im Kunstmuseum Bayreuth, im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg, in der Herbert-Gerisch-Stiftung Neumünster, im Wilhelm-Fabry-Museum Hilden und im Kunstverein Hasselbach statt.

Im Anschluss an sein Studium der Bildhauerei interessiert sich Breloh zunächst für die Installations- und Aktionskunst, die Performance sowie für Video und Fotografie. Bald kehrt er jedoch zur Plastik zurück und macht fortan die Bildhauerei zu seinem Hauptmedium. Seine Skulpturen bestehen aus Materialien wie Gips, Bronze, Terrakotta und Eisen-Guss. Bei der Entstehung der großen Skulpturen ist insbesondere der Einsatz seines eigenen Körpers relevant. „In einer festgelegten Choreografie umschreitet, umtanzt der Künstler die weiche Gipsmasse. Er wirft sich mit dem ganzen Körper – Beinen, Hüften, Brust, Rücken, Kopf – dagegen, umfängt den Klotz mit den Armen, durchstößt ihn mit Knien und Beinen, fährt mit dem Kopf hin und her und schleift so einen waagerechten oberen Abschluss aus. Er presst, dreht, windet sich nach einem genau bemessenen Programm an, in und gegen den Block, durchpflügt den Gips nach innen, ertastet und umspannt ihn von außen. Er zieht seine Körperbahn, bis das Material hart und widerständig geworden ist. Die fertige Skulptur hält die Körperform als negatives Volumen fest. Sie ist (im klassischen Sinn von Erinnerung) ein Monument der Körperspur.“ (Schneckenburger, in: Heinz Breloh - Skulptur als Körperspur, 2008, Seite 17). Heinz Breloh hat neben seinem umfangreichen skulpturalen Œuvre zahlreiche Zeichnungen geschaffen, die teilweise bis zu seinem Tod unentdeckt geblieben sind. Ein Verzeichnis der Zeichnungen ist in Arbeit.